BOCHOLT – Ab 2016 gibt es schnelles Internet nahezu flächendeckend in ganz Bocholt: Die Deutsche Telekom baut zurzeit die neue Vectoring-Technik aus. Damit sind Datengeschwindigkeiten bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) möglich. Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen problemlos gleichzeitig funktionieren.
Außerdem bieten die neuen Anschlüsse noch einen deutlichen Vorteil beim Heraufladen von Daten. Bis zu 40 MBit/s sind hierbei möglich. Ein Mehrfaches von dem, was ein Kabelnetzanschluss in der Regel bietet.
94 Kilometer Glasfaserkabel
Vom Ausbau der Telekom profitieren über 20.000 Haushalte in der Stadt Bocholt, das sind rund 85 Prozent. „Dann haben wir in Bocholt eine nahezu flächendeckende Versorgung, die weit über die geforderten „50 MBit´s für alle“ der digitalen Agenda des Bundes hinausgeht. Die Vollendung beim Netzausbau wäre, wenn Glasfaserleitungen bis in alle Gebäude verlegt würden. Jetzt erfolgt ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung“, kommentiert Heinz-Josef Nienhaus, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und IT, auf einem gemeinsamen Termin mit Stadtverwaltung und Deutscher Telekom am Paul-Henri-Spaak-Weg, wo der Startschuss gegeben wurde. Insgesamt wird die Telekom in Bocholt 94 Kilometer Glasfaser verlegen und 134 Multifunktionsgehäuse mit modernster Technik neu aufstellen und mit Glasfaser anschliessen.
„Wichtiger Standortfaktor für Unternehmen und Familien“
Bürgermeister Peter Nebelo: „Dieses Breitbandangebot ist für uns als Stadt enorm wichtig, da nicht nur Unternehmen, sondern immer mehr auch Familien bei ihrer Standortwahl nach der Breitbandanbindung des jeweiligen Wohngebietes fragen. Damit wird unsere Stadt als Wohn- und Arbeitsort noch attraktiver.“
„Die Planungen berücksichtigen auch die Ortsteile Barlo, Biemenhorst, Holtwick, Lankern, Lowick, Mussum und Stenern“, ergänzt Hans-Willi Baumanns, Kommunaler Ansprechpartner für den Breitbandausbau in der Region West bei der Deutschen Telekom.
Vectoring: Datenbooster fürs Kupferkabel
Die höheren Geschwindigkeiten im Netz werden durch den Einsatz der Vectoring-Technik möglich. Die neue Technik beseitigt die elektromagnetischen Störungen, die auf der Kupferleitung auftreten. Das Kupfer führt vom Multifunktionsgehäuse, dem großen grauen Kasten am Straßenrand, in die Wohnung des Kunden.
Vectoring ist wie ein Datenbooster fürs Kupferkabel: Beim Herunterladen verdoppelt sich die Geschwindigkeit von 50 auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Beim Heraufladen vervierfacht sich die Geschwindigkeit sogar von 10 auf bis zu 40 MBit/s. Das hilft beim Austausch von Dokumenten, Fotos und Videos über das Netz.
Auch Gewerbetreibende profitieren vom Ausbau. Wer die Chancen des Internets nutzen will, muss in die Digitalisierung seiner Geschäftsmodelle investieren. Die Herausforderungen reichen von Cloud Services bis Datensicherheit. Baumanns: „Die Telekom bietet ihre Erfahrung aus dem Großkundenbereich auch kleineren und mittleren Kunden an, damit diese ihre Betriebskosten senken können.“ Von dem Breitbandausbau der Telekom könnten aber auch die Kunden anderer Anbieter profitieren, wenn der Anbieter entsprechende Kapazitäten bei der Telekom einkaufe, so Telekom-Manager Baumanns.
Vergleich Geschwindigkeiten beim Heraufladen (Upload)
Beispiel: Wer eine CD mit seinen schönsten Urlaubsfotos mit seinen Freunden und Verwandten über das Internet teilen möchte, der muss bei einem DSL-Anschluss mit 1 MBit/s Übertragungsgeschwindigkeit über eineinhalb Stunden warten. Mit einem Vectoring-Anschluss ist die Übertragung in etwas mehr als zwei Minuten erledigt. Das Gleiche gilt auch für einen Architektenbüro, das Baupläne oder eine Spedition die Geschäftsunterlagen verschicken möchte.