Bocholt / Suderwick

Maßgeschneiderte Notfallrucksäcke aus Bocholt

Notfalrucksäcke
Foto: Bruno Wansing

BOCHOLT – Wenn künftig die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste in Ahaus zu einem Notfall gerufen werden und eine verletzte Person versorgen müssen, greifen sie zum gleichen Notfallrucksack wie die Kolleginnen und Kollegen aus Isselburg, Bocholt oder Gronau.

Alle Feuer- und Rettungswachen im gesamten Kreis Borken wurden jetzt mit identischen Notfallrucksäcken ausgestattet. Die Firma 1A Medizintechnik aus Bocholt entwickelte die beiden Notfallrucksäcke. “Wir gehören zu den zwei, drei größten Anbietern in Deutschland”, sagt Geschäftsführer Markus Niewenhuis,

“Wir sind weltweit im Bereich Medizintechnik vernetzt und haben Niederlassungen in Österreich (Wien) und den Niederlanden (Dinxperlo).”

Einer der beiden Notfallrucksäcke beinhaltet alles für die Beatmung und ist blau, der andere hat alles “an Bord” was zur Wiederherstellung des Kreislaufsystems erforderlich ist und ist rot.

Insgesamt 40 rote und 40 blaue Notfallrucksäcke wurden für den gesamten Kreis Borken bestellt, “wir haben unsere drei Rettungstransportwagen (RTW) und das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) damit ausgerüstet”, berichtet Jörg Telaar, stellvertretender Leiter der Bocholter Feuerwehr. Künftig sollen auch die drei Kranktentransportwagen (KTW) ausgestattet werden, “da kommt aber die Basisausstattung zum Einsatz”.

Qualitätszirkel im Rettungsdienst
“Wir haben seit zwei Jahren einen Qualitätszirkel im Rettungsdienst”, berichtet Hanjo Groetschel, ärztlicher Leiter der Feuer- und Rettungsdienstakademie in Bocholt (FRB) und des Rettungsdienstes im Kreis Borken, “und vor eineinhalb Jahren kam das Thema auf, wie wir das Material am effektivsten zum Patienten bringen können, ob im Koffer oder im Rucksack.” Im Brainstorming mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seien die Anforderungen erarbeitet worden. “Es sollte übersichtlich wie ein Koffer sein, in der Handhabung einfach und vor allem bei der Hygiene keine Kompromisse gemacht werden”, betonte Groetschel,

“Kurz: Wir wollten die eierlegende Wollmilchsau und die haben wir mit dem Produkt jetzt bekommen.” Klettverschlüsse seien durch Magneten ersetzt worden. “Wir haben im Endeffekt das Material, das wir für die Einsätze benötigen, zusammengestellt und den Rucksack ‘drumherum’ gebaut”, erklärt auch Daniel Eichler, Vertriebsleiter bei 1A Medizintechnik.

Wichtig und auch ein Novum seid die modulare Aufteilung. “Wenn das Modul Infusion fehlt, kann es ganz einfach ersetzt werden”, erläutert Eichler. Das Gewicht von neun Kilogramm beim blauen und 11 Kilogramm beim roten Rucksack erleichtere den Rettungssanitätern und -sanitäterinnen die Arbeit zusätzlich.

Ein Notfallrucksackset kostet 1.600 Euro, das allerdings ohne Inhalt, “wenn wir die bestücken, kommt sicherlich noch einmal mindestens der gleiche Betrag hinzu”, sagt Hanjo Groetschel.

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